
Am jüngsten Tag / Beim Jüngsten Gericht
»Da kannst Du warten bis zum ,jüngsten Tag'.« Aus diesem Satz klingt Hoffnungslosigkeit, fast schon Sarkasmus: »Das wird nie etwas.«, soll das heißen. Denn der säkularisierte Zeitgenosse rechnet nicht mehr ernsthaft mit dem »jüngsten Tag«.
Der Ausdruck geht einerseits auf die Bibel, andererseits auf mittelhochdeutsche Übersetzungen zurück. Der »jüngste Tag«, das meint den »letzten« Tag, den letzten Tag der Weltgeschichte, den Tag also, der nach christlicher Tradition das Weltgericht bringt, das »jüngste Gericht«.
Die ganze Bibel kennt Gott als Richter, der über das Tun und Lassen von Menschen und auch ganzen Völkern richtet. Im christlichen Teil der Bibel, dem Neuen Testament, setzt sich die Auffassung durch, dass Gott am Ende der Geschichte zu Gericht sitzen wird - sowohl über die Lebenden als auch über die Toten. (Mt 25,31-32) Und die Bibel geht davon aus, dass Gott ein gerechter Richter ist.
Wenn heute jemand etwas auf den »jüngsten Tag« vertagt, dann hat das nicht nur eine zeitliche Dimension. Da schwingt mit, dass die Hoffnung auf Gerechtigkeit verflogen ist.
Mt 25,31-32
- Alle Jubeljahre einmal
- Alles schon dagewesen / Nichts Neues unter der Sonne
- Alt wie Methusalem
- Am jüngsten Tag / Beim Jüngsten Gericht
- Asche aufs Haupt / In Sack und Asche gehen
- Auf Händen tragen
- Auf Herz und Nieren prüfen
- Auf Sand gebaut haben
- Aug um Auge, Zahn um Zahn
- Aus der Taufe heben
- Aus seinem Herzen keine Mördergrube machen
- Bei Adam und Eva anfangen
- Das Land, wo Milch und Honig fließen
- Das A und O
- Das gelobte Land
- David gegen Goliath
- Den ersten Stein werfen / Einen Stein gegen jemanden aufheben, werfen
- Der Benjamin sein
- Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach
- Der Kelch geht an jemandem vorüber
- Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande
- Der Stein des Anstoßes
- Der »ungläubige« Thomas
- Die Ersten werden die Letzten sein
- Die fetten Jahre sind vorbei
- Die Leviten lesen
- Ein Buch mit sieben Siegeln
- Ein Herz und eine Seele
- Ein Koloss auf tönernen Füßen
- Ein Menetekel
- Ein Moloch
- Ein Pharisäer sein
- Ein salomonisches Urteil
- Eine Hiobsbotschaft
- Einen Denkzettel verpassen
- Es geschehen noch Zeichen und Wunder
- Es wird nicht ein Stein auf dem anderen bleiben
- Etwas fällt auf guten (fruchtbaren) oder schlechten Boden
- Feigenblatt / Listige Schlange
- Hände in Unschuld waschen
- Herrje, oh jemine
- Hochmut kommt vor dem Fall
- Im Adamskostüm
- Jemanden unter seine Fittiche nehmen
- Kainsmal
- Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut
- Mit dem Mantel der Nächstenliebe zudecken
- Mit seinen Pfunden wuchern / Talent
- Nach mir die Sintflut
- Nicht ganz koscher sein
- Nur ein Lippenbekenntnis ablegen
- Pater noster
- Perlen vor die Säue werfen
- Schnöder Mammon
- Sein Licht (nicht) unter den Scheffel stellen
- Sein Scherflein beitragen
- Sich an die Brust schlagen
- Sodom und Gomorrha
- Tanz um das goldene Kalb
- Tohuwabohu
- Um Himmels willen / Ach, du lieber Himmel / Etwas stinkt zum Himmel
- Unter aller Kanone sein
- Unter die Räuber fallen / Der barmherzige Samariter
- Über den Jordan gehen
- Von Pontius zu Pilatus
- Wer andern eine Grube gräbt
- Wer's glaubt, wird selig
- Wie Schuppen von den Augen fallen / Vom Saulus zum Paulus
- Zu allem »Ja« und »Amen« sagen
- Zum Sündenbock machen / In die Wüste schicken
- Zur Salzsäule erstarren
Quellen
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