
Wer andern eine Grube gräbt
Wer zum ersten Mal die Bibel in die Hand nimmt, wird vielleicht überrascht sein, dass das kein durchgängiges Buch nach einem strengen Plan ist. Es ist eine ganze Bibliothek von Büchern, die sehr unterschiedlich zustande gekommen und auch sehr verschieden im Charakter sind.
Kein Wunder, denn das Wort »die Bibel« kommt aus dem Griechischen und heißt eigentlich nichts weiter als »die Bücher« - in der Mehrzahl. Eine Abteilung in dieser Bibliothek wird heute die »Weisheitsliteratur« genannt. Da finden sich Lieder, philosophische Gedanken, Lehrerzählungen und vor allem Sprüchesammlungen. Unendlich viel Stoff für Poesiealben, Spruchkarten und Wandkalender.
In diesen Texten sind mehr als 1000 Jahre Volksweisheit versammelt. Wenn man darin liest, kann es passieren, dass seitenweise der Name »Gott« überhaupt nicht vorkommt. Und trotzdem sind sie in die Bibel aufgenommen worden. Denn sie geben Antwort darauf, wie ein ehrbarer und frommer Mensch leben soll. Viele dieser Sprüche leben bis heute weiter. Der bekannteste ist vielleicht folgender: »Wer andern eine Grube gräbt, fällt selbst hinein.«
Spr 26,27; Sir 27,26; Koh 10,8
- Alle Jubeljahre einmal
- Alles schon dagewesen / Nichts Neues unter der Sonne
- Alt wie Methusalem
- Am jüngsten Tag / Beim Jüngsten Gericht
- Asche aufs Haupt / In Sack und Asche gehen
- Auf Händen tragen
- Auf Herz und Nieren prüfen
- Auf Sand gebaut haben
- Aug um Auge, Zahn um Zahn
- Aus der Taufe heben
- Aus seinem Herzen keine Mördergrube machen
- Bei Adam und Eva anfangen
- Das Land, wo Milch und Honig fließen
- Das A und O
- Das gelobte Land
- David gegen Goliath
- Den ersten Stein werfen / Einen Stein gegen jemanden aufheben, werfen
- Der Benjamin sein
- Der Geist ist willig, aber das Fleisch ist schwach
- Der Kelch geht an jemandem vorüber
- Der Prophet gilt nichts in seinem Vaterlande
- Der Stein des Anstoßes
- Der »ungläubige« Thomas
- Die Ersten werden die Letzten sein
- Die fetten Jahre sind vorbei
- Die Leviten lesen
- Ein Buch mit sieben Siegeln
- Ein Herz und eine Seele
- Ein Koloss auf tönernen Füßen
- Ein Menetekel
- Ein Moloch
- Ein Pharisäer sein
- Ein salomonisches Urteil
- Eine Hiobsbotschaft
- Einen Denkzettel verpassen
- Es geschehen noch Zeichen und Wunder
- Es wird nicht ein Stein auf dem anderen bleiben
- Etwas fällt auf guten (fruchtbaren) oder schlechten Boden
- Feigenblatt / Listige Schlange
- Hände in Unschuld waschen
- Herrje, oh jemine
- Hochmut kommt vor dem Fall
- Im Adamskostüm
- Jemanden unter seine Fittiche nehmen
- Kainsmal
- Lass deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut
- Mit dem Mantel der Nächstenliebe zudecken
- Mit seinen Pfunden wuchern / Talent
- Nach mir die Sintflut
- Nicht ganz koscher sein
- Nur ein Lippenbekenntnis ablegen
- Pater noster
- Perlen vor die Säue werfen
- Schnöder Mammon
- Sein Licht (nicht) unter den Scheffel stellen
- Sein Scherflein beitragen
- Sich an die Brust schlagen
- Sodom und Gomorrha
- Tanz um das goldene Kalb
- Tohuwabohu
- Um Himmels willen / Ach, du lieber Himmel / Etwas stinkt zum Himmel
- Unter aller Kanone sein
- Unter die Räuber fallen / Der barmherzige Samariter
- Über den Jordan gehen
- Von Pontius zu Pilatus
- Wer andern eine Grube gräbt
- Wer's glaubt, wird selig
- Wie Schuppen von den Augen fallen / Vom Saulus zum Paulus
- Zu allem »Ja« und »Amen« sagen
- Zum Sündenbock machen / In die Wüste schicken
- Zur Salzsäule erstarren