Anselm Grün lächelnd mit langem weißen Bart.

Pater Anselm Grün OSB – Ein viel gelesener Mönch

Über sein Leben, sein Wirken und seine Bücher

Biografie von Pater Anselm Grün

Am 14. Januar 1945 wurde Pater Anselm Grün OSB (Ordo Sancti Benedicti) im fränkischen Junkershausen geboren und wuchs anschließend in München auf. Nach dem Abitur trat er im Alter von 19 Jahren in die Benediktinerabtei Münsterschwarzach bei Würzburg ein, wo er in der Kunst der Menschenführung aus der Regel Benedikts von Nursia geschult wurde.

Zudem entdeckte Anselm Grün in den 1970er Jahren die Tradition der alten Mönchsväter für sich, deren Bedeutung er besonders in Verbindung mit der modernen Psychologie sieht. Im Anschluss an sein der Studium der Philosophie, Theologie und Betriebswirtschaft wurde er 1977 Cellerar (wirtschaftlicher Leiter) der Abtei Münsterschwarzach.

Benediktinermönch und Bestsellerautor

Pater Anselms zahlreiche Bücher über Glaube und Spiritualität handeln von ewigen Fragen und liegen dennoch – oder gerade deshalb – genau im Trend. Denn stets geht es bei der Suche nach Gott für den Benediktiner auch um Wege zum Glück und wahrer Lebenskunst: Besinnung auf das Wesentliche lautet die christliche Botschaft Anselm Grüns in der zunehmenden Hektik des Alltags.

In seinen gefragten Kursen und Vorträgen versucht Anselm Grün, auf die Nöte und Fragen der Menschen einzugehen. Auf diese Weise wurde er zum spirituellen Berater und geistlichen Begleiter von vielen Managern.

Pater Grün und die Welt

Ein oberflächlicher Betrachter könnte vielleicht sagen, dass er gar nicht zu dieser »modernen«, gegenwärtigen Welt passt. Einer Welt, in der die christlichen Werte – so scheint es manchmal – immer häufiger verdrängt werden. Ein Theologe, Benediktinermönch, ein Mensch, der sich für ein Leben im Kloster entschieden hat. Und trotzdem – oder vielleicht gerade deswegen – lieben ihn so viele:

  • Für seinen tiefen Blick auf den Sinn des menschliches Lebens – inhaltlich so anders als das, was im Alltag am schnellsten auffällt.
  • Für seinen guten Rat – erfüllt von Hoffnung und inspiriert von der inneren Kraft, die sich in der Stille am deutlichsten zeigt.
  • Dafür, dass er für viele ein Begleiter auf dem Weg des Lebens ist.
  • Dafür, dass er die Distanz zwischen den Suchenden und Gott kleiner macht.
  • Er versteckt sich nicht hinter der Klostermauer – er wird aktiv und kommt den Menschen entgegen. Er ist da – mit seiner reichlichen Erfahrung und Weisheit als Mönch und Berater.

Ein Mönch aus Münsterschwarzach in der heutigen Welt

Relativ früh wusste er, zu welchem Lebensweg Gott ihn berufen hat. Mit 19 Jahren, nach dem Abitur im Jahr 1964 schloss er sich als Novize der Ordensgemeinschaft des Hl. Benedikt in der Abtei Münsterschwarzach an und so begann sein Leben als Benediktiner, als Mönch. Dieser kontemplativ ausgerichtete Orden wird für Anselm Grün zu einem Zuhause und die Ordensregel prägt sein Leben.

Er wählt ganz bewusst die Lebensweise, die heutzutage immer öfter mit Skepsis betrachtet wird, denn freiwilliger Verzicht auf materielle Freiheit und Selbstbestimmung wird gegenwärtig nicht selten als Zeichen der Schwäche, eine unnötige Begrenzung angesehen. Und trotzdem, wie der Erfolg seiner Bücher, zeigt, ist es eine Lebensweise:

  • die in unserer Welt unentbehrlich ist,
  • die sich mit dem immer schneller werdenden Tempo der säkularen Welt wunderbar ergänzt,
  • die Kraft aus den geistlichen Quellen schöpft, um das zu erreichen, was jeder Mensch braucht – Ruhe und den inneren Frieden.

So schreibt Anselm Grün selbst über die Bedeutung des Klosters für seinen Lebensinhalt:

Dort lernte ich die Kunst der Menschenführung aus der Regel Benedikts von Nursia kennen und entdeckte bereits in den 70er Jahren die Tradition der alten Mönchsväter wieder, deren Bedeutung ich besonders in Verbindung mit der modernen Psychologie sehe.

Die Erfahrung der Stille, der Abgeschiedenheit von der Reizüberflutung der heutigen Welt, all das ermöglicht ihm die wertvolle Erfahrung zu machen und weiterzugeben, die viele Menschen so vermissen. All das zeigt, dass seine Lebensweisheit, die als Inhalt seiner Bücher so geschätzt wird, vor allem in dem Ordensleben ihren Ursprung hat.

Anselm Grün als Theologe – der Wegweiser zum Glück

Oft stellt Grün die Suche nach dem Glück in den Fokus seiner Überlegungen und schöpft die Antworten jedes Mal anders, immer jedoch aus derselben Quelle: dem Glauben.
Diese Erfüllung ist für Pater Grün fest und unzertrennlich im Glauben verankert. Glück ist für ihn ein Geschenk Gottes, das angenommen und gepflegt werden kann, das aber auch leicht verloren geht.

Er erklärt das Geheimnis der Erlösung in einer modernen, verständlichen Sprache. Er bringt die Botschaft des Evangeliums jedem nach Gott suchenden Menschen nahe. Seine Theologie zeigt den Weg zu Gott und dadurch zum Glück:

Lebensfreude – Glaubensfreude
Glück kann man nicht machen
und auch nicht kaufen:
Es ist in jedem Augenblick schon da.
Es gilt nur, diese Momente des Glücks wahrzunehmen,
die uns das Leben bietet und die uns Gott schenkt.

(Erfülltes Leben – Erfüllte Zeit)

Einfach leben? Die Lebensphilosophie von Anselm Grün

Der erfahrene Lebenskenner gibt keine komplizierten Rezepte für ein glückliches und erfülltes Leben – ganz in Gegenteil: Nur ein »einfaches Leben«, das sich auf das Wesentliche konzentriert, kann als ein gelungenes Leben bezeichnet werden.

»Einfach« bedeutet jedoch nicht: »leer« oder »nur auf das nötigste reduziert«. Es heißt vielmehr: direkt vom Herzen, voller Freude und Engagement, im Einklang mit seinem Gewissen und guten Anregungen der Seele. Ein gutes Leben kann auch einfach sein.

Erfülltes Leben ist ein Leben, das blüht und das Frucht bringt.
Wenn das Leben blüht, wenn es fruchtbar ist,
wenn es fließt, wenn es sprudelt,
dann ist es immer schon mit Freude verbunden.
Freude ist Ausdruck wirklichen Lebens.

Eine vielseitige Persönlichkeit, die beflügelt

Sehr lang kann die Liste sein, die alle Bezeichnungen und guten Eigenschaften von Anselm Grün vollständig zum Ausdruck bringt. Nicht nur als Philosoph und Theologe, sondern auch als studierter Betriebswirt diente er seinen Mitbrüdern bis Oktober 2013 als Cellerar - wirtschaftlicher Leiter - der Abtei Münsterschwarzach. Das erforderte einer Gabe als Manager – über die er offensichtlich auch verfügt, denn so war er über 30 Jahre lang erfolgreich für »rund 300 Mitarbeiter in über 20 Betrieben verantwortlich.«

Er ist eine Medienpersönlichkeit, Bestsellerautor, leitet Seminare, hält zahlreiche Vorlesungen. Er veröffentlichte über 300 Bücher in einer Gesamtauflage von 14 Millionen Exemplaren weltweit in über 30 Sprachen. Und trotz des Erfolgs verloren seine Augen nichts von dem bescheidenen Blick eines Klosterbruders, von dem mit Freude erfüllten Glanz des Lebens eines glücklichen Christen. Ein Vorbild, das dazu motiviert, seinem Rat zu folgen, um besser zu leben.

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Quellen