Katharina von Siena

Für eine Reform der Kirche

Starke Frauen, die für ihren Glauben kämpfen, ihre Überzeugungen verteidigen und damit den Lauf der Geschichte verändern, waren zu allen Zeiten vertreten und dienen uns auch heute noch als inspirierende Vorbilder.

Viele dieser Frauen nahmen als Lenkerinnen hinter den angeblichen Herrschern Einfluss. Dabei gibt es jedoch auch außergewöhnliche Frauen der Geschichte, die auf besondere Weise aus ihrer Zeit herausragten und nicht bloß hinter den Kulissen agierten.

Mit Überzeugung und Engagement

Katharina von Siena zählt zu diesen herausragenden Frauen. Sie lebte ihren Glauben radikal: zunächst zurückgezogen als Ordensfrau, später als leidenschaftliche Kämpferin für Reformen in der Kirche. Von Päpsten angehört und als Beraterin herangezogen, gelang es ihr sowohl den Papst Gregor XI zu einer Rückkehr von Avignon nach Rom zu bewegen als auch für eine Friedenslösung bei der drohenden Kirchenspaltung unter Papst Urban VI zu kämpfen.

Sie scheute sich nicht, öffentlich auf kirchliche Missstände hinzuweisen und äußerte sich zu politischen wie auch zu gesellschaftlichen Belangen. Ihr Einsatz und der Einfluss waren für eine Frau ihrer Zeit sehr außergewöhnlich und sorgten für großes Aufsehen.

Doch es sind vor allem ihr Mitgefühl und ihr tatkräftiger Einsatz für die Leidenden, die besonders beeindrucken. Mit unerschütterlicher Hingabe widmete sie sich den Schwachen und Kranken und stellte ihr Leben in den Dienst ihrer Mitmenschen.

Auf den Spuren einer Heiligen

Geboren als zweitjüngstes Kind einer verarmten Adelsfamilie, hat Katharina von Siena bereits als Kind erste Visionen. Fortan zieht sie sich immer mehr von der Welt zurück und beschließt, gegen den Widerstand ihrer Familie, ihr Leben Jesus zu widmen. Nach Jahren der Einkehr und Zurückgezogenheit, tritt sie wieder in die Welt und kümmert sich um das Wohlergehen armer und kranker Menschen.

Sie folgt ihrer Intuition, setzt sich hartnäckig für ihre Ziele ein und spart auch nicht mit öffentlicher Kritik an der Kirche und ihren Vertretern. Mit ihrem festen Glauben und ihrem Mut prägte sie ihre Zeit nachhaltig. Immer mehr Menschen werden auf sie aufmerksam, bitten sie um Rat und Unterstützung, so auch der Papst.

Wegbereiterin der Katholischen Frauenbewegung

Am 29. April wird nicht nur der Gedenktag Katharina von Sienas begangen, sondern seit 1998 auch der »Tag der Diakonin«. Dieser wurde vom Katholischen Deutschen Frauenbund etabliert, mit dem Ziel, die Zulassung von Frauen zum diakonischen Dienst einzusetzen. In ganz Deutschland laden an diesem Tag Verbandsgruppen zu zahlreichen Veranstaltungen ein, um das Diakonat der Frau zu unterstützen.

Kirchenlehrerin und Schutzpatronin

Die Heilige Katharina von Siena wurde 1970 von Papst Paul VI. zur Kirchenlehrerin erhoben und zählt somit zu den vier weiblichen aus den insgesamt 36 Kirchenlehrern der katholischen Kirche. Mit diesem Ehrentitel werden Theologen und Heilige ausgezeichnet, die einen prägenden Einfluss auf die Theologie der christlichen Kirche hatten. Ihre zahlreichen Briefe, von denen über 380 erhalten geblieben sind, gelten als Zeugnis ihrer Zeit und begründen aufgrund ihrer theologischen Dichte ihre Erhebung zur Kirchenlehrerin.

Zu ihrer Ernennung zur Schutzpatronin Italiens im Jahr 1939 kommt die Erhebung Katharinas von Siena zur Schutzpatronin Europas durch Papst Johannes Paul II.. Dabei wurde ihr Gedenktag am 29. April in den liturgischen Kalendern der römisch-katholischen Kirche in Europa zum Fest.

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Quellen

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