In Gold gehaltene Ikone mit Jesus auf den Armen Marias, sowie zwei Engel am Rand. Alle mit Heiligenschein und auffälligen Handgesten.

Die Ikonenmalerei

Formen und Merkmale

Hintergrund zur Ikonenmalerei

Christus Pantokrator

In der Ikonografie zeigt das Pantokrator-Motiv meist nur den Oberkörper Christi. Die rechte Hand ist zur Segensgeste erhoben, in der linken Hand hält er ein geschlossenes oder geöffnetes Evangelienbuch. Pantokrator ist griechisch und bedeutet All- oder Weltherrscher.

Maria Theotokos

Maria Theotokos, die Gottesgebärerin oder Gottesmutter, wird als Maria mit Jesuskind dargestellt. In der byzantinischen Ikonografie gibt es verschiedenen Formen, die Maria und Jesus in unterschiedlichen Körperhaltungen zeigen.

Häufig werden Ikonen als Christusikonen (bspw. Christus Pantokrator), Marienikonen (oft als Theotokos-Darstellungen) und Apostel- bzw. Heiligenikonen dargestellt. In der Orthodoxie werden auch viele Persönlichkeiten des Alten Testaments als Heilige verehrt und werden aus diesem Grund ebenfalls auf Ikonen abgebildet.

Zudem finden bestimmte Szenen aus der Bibel (bspw. die Auferstehung Jesu), dem Leben der Heiligen oder typologische Gruppierungen ihre Wiedergabe als Hetoimasia (Darstellung des leeren Thron Christi), Deesis (Dreifigurengruppe mit Christus, Maria und Johannes dem Täufer), Verklärungs- oder Dreifaltigkeitsikone.

Darstellungsmerkmale in der Ikonenmalerei

  • In der mittelalterlichen byzantinischen Ikonografie sind Motive und Typen fest vorgegeben (Bilderkanon). Es werden in der Regel existierende Ikonen als Malvorlage verwendet.
  • Neue Ikonen werden immer gemäß der Ikonografie bestehender Ikonen bzw. nach den Vorgaben des Kanon (Gestik, Mimik, Farbgebung usw.) angefertigt.
  • Figuren auf Einzelikonen sind häufig frontal und axial dargestellt, um eine unmittelbare Beziehung zwischen Bild und Betrachter herzustellen.
  • Die Personendarstellung ist bei alten Malstilen stringent zweidimensional gehalten, womit der Abbildcharakter einer Ikone betont werden soll. Seit dem Barock gibt es allerdings auch als kirchenrechtlich rechtmäßig zu verehrende Ikonen in naturalistischer Manier.
  • Der Hintergrund ist auf mittelalterlichen Ikonen in der Regel goldfarben (nur selten in Silber). Dieser goldfarbene Hintergrund soll den Himmel bzw. das »göttliche Licht« symbolisieren. Serbische Ikonen zeigen oft einen blauen Hintergrund, griechische verschiedene Farbgründe.
  • Die Farben, die relative Größe der Figuren, ihre Positionen sowie die Perspektive des Hintergrunds sind im Mittelalter nicht realistisch dargestellt, sondern haben symbolische Bedeutung.
  • Die dargestellten Personen auf einer Ikone werden durch Beischriften (Kürzel) in der jeweiligen Sprache (bspw. griechisch, russisch, altslawisch) betitelt, um auf diese Weise sicherzustellen, dass der Bezug auf eine reale Person erhalten bleibt und sich die Verehrung der Ikone nicht verselbstständigt. Erst aufgrund der Beschriftung wird eine christliche Ikone zur richtigen Ikone.
  • Die Ikonenmalerei wird als ein religiöses Handwerk gedeutet, weshalb auch das Wort »hagiographia«, also Heiligenschreiberei, der Herstellung einer Ikone näher kommt. Beim Ikonenschreiben wird der Schreibende als »Werkzeug Gottes« betrachtet. Ikonen werden meistens von Mönchen, anonymen Künstlern oder in Manufakturen oder Malschulen von mehreren Künstlern gemalt. Der Tradition nach werden sie nicht signiert.

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Quellen

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