Karsamstag
Tag der Grabesruhe
Der Tag zwischen Karfreitag und Ostersonntag ist ein Tag der Stille und der Besinnung. Mehr über Bedeutung und Brauchtum erfahren Sie hier.
Was bedeutet der Karsamstag?
Der Karsamstag, der zweite Tag des »Triduum Sacrum«, ist der Tag der Grabesruhe und Bestandteil der Karwoche. An diesem Tag steht die Trauer über den Tod Jesu am Kreuz im Vordergrund.
Nach christlicher Vorstellung ist Jesus in der Nacht nach der Kreuzigung in die Unterwelt hinabgestiegen, wo er die Seelen der Gerechten seit Adam aus dem Totenreich befreit (1 Petrus 3,19 EU).
Was geschah an Karsamstag?
Der Evangelist Matthäus berichtet, wie die Hohepriester und Pharisäer am Tag nach Jesu Tod zu Pilatus gingen und ihn aufforderten, das Grab bewachen zu lassen. Sie erinnerten sich daran, wie Jesus prophezeite, dass er drei Tage nach seinem Tod auferstehen würde, und sie befürchteten, dass die Jünger den Leichnam stehlen und behaupten könnten, Jesus sei tatsächlich auferstanden.
Also stellte Pilatus einen Wachmann zur Verfügung und der Eingang zum Felsengrab wurde versiegelt (Mt 27,62-66 EU).
Brauchtum an Karsamstag
Traditionell ist der Karsamstag ein stiller Tag. Die Kirchenglocken schweigen, es finden keine Gottesdienste statt, in der Regel werden keine Sakramente gespendet und der Altar ist völlig schmucklos. Am Vormittag werden in den Kathedralkirchen sogenannte Karmetten gefeiert. Wie an Karfreitag auch gehen Kinder mit Ratschen und Klappern durch die Straßen und erinnern die Gläubigen an die Gebetszeiten.
Auch an Karsamstag wird noch gefastet, die Fastenzeit endet mit Beginn der Feier der Osternacht.
Auch wenn er eigentlich ein Tag der Stille und Besinnung ist, werden oftmals schon an Karsamstag die Vorbereitungen für das Osterfest getroffen: es werden Ostereier gefärbt, Osterlämmer gebacken, die Wohnung geputzt und österlich dekoriert.
Quellen
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