21. Mai: Campo di Fiori
Souvenire aus Rom

Der Campo di Fiori (deutsch: Blumenplatz) liegt recht zentral im Stadtgebiet Roms. Hier werden Blumen, frische Lebensmittel direkt vom Bauern und vieles mehr gehandelt. Die umliegenden Lokale machen den Campo zu einem beliebten Treffpunkt. In der Mitte steht ein 1889 errichtetes Denkmal des Philosophen Giordano Bruno, der hier im Jahr 1600 als Ketzer verbrannt wurde.
»Mittwoch: Campo di Fiori mit dem Versuch, irgendetwas Hübsches zu kaufen, von dem mir aber alles über die Finanzkräfte ging. Kein eigentlicher italienischer Markt, wie z.B. in Palermo oder Neapel.«
Bonhoeffer: Italienreise, S. 98
Bonhoeffer, der zu jeder Zeit in reger Korrespondenz mit seiner Familie stand, berichtete seiner Schwester Sabine in einem Brief von seiner Suche nach einer schönen Guitarre. Dabei klingt auch an, wie er vielleicht die Situation auf dem Markt Campo di Fiori oder auch anderswo empfunden haben mag.
»Täglich ziehe ich Erkundigungen über Guitarren ein und bin jetzt bei einer scheint's ganz fabelhaften gelandet. Es ist eine neue, neapolitanische mit einer Baßsaite in guter Form. [...] Sie kostet zwar voraussichtlich etwas mehr, aber das wirst du sicher gern für so ein Stück geben. [...] Außerdem - mit Tüchern ist hier, scheint's, nicht viel zu wollen. Ich war auf dem Trödelmarkt, wo glänzende Sachen angeboten werden, aber alles viel teurer. Sehr billig sind hier zu haben: alte italienische Schalen, Vasen, Krüge mit teils sehr guten Malereien und wunderschönen Formen. [...]«
Bonhoeffer: Italienreise, S. 99
Autorin
Julia Eydt
Bildnachweis
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