Kloster Engelthak

Kloster Engelthal

gemeinsam - offen - achtsam

Im hessischen Bistum Mainz nur ca. 40 Minuten nordöstlich von Frankfurt am Main befindet sich das Kloster Engelthal. Die bereits im 13. Jahrhundert gegründete Abtei gilt heute als eines der modernsten Klöster des Landes und verbindet erfolgreich Tradition und Moderne miteinander.

Geschichte des Klosters Engelthal

Im Mai des Jahres 1268 wurde Engelthal durch die Ritter von Buchs und Karben als Zisterzienserinnenkloster gestiftet. Dieses unterstand damals dem Abt von Arnsburg. Leider hielt das Kloster den Wirren des Dreißigjährigen Krieges nicht stand und wurde 1622 zerstört. 24 Jahre später (1666-1750) erfolgte der Wiederaufbau. Auf den alten Grundmauern entstand das Kloster im Stil des Spätbarock, welcher bis heute weitestgehend erhalten ist.

Im Zuge des Reichsdeputationshauptschluss von 1803 und den damit verbundenen Säkularisationen musste das Kloster Engelthal aufgelöst werden. Es diente von da an als landwirtschaftliches Hofgut. Leider fielen in dieser Zeit auch einige Teile der eigentlichen Klosteranlage Abrissmaßnahmen zum Opfer. Allerdings durfte die Kirche von den Katholiken der Gemeinde weiter für Gottesdienste genutzt werden.

Erst 1952 entschied sich das Bistum Mainz dazu, dass das Kloster Engelthal wieder als Kloster und somit als »Ort des geistlichen Lebens« dienen sollte und erwarb zunächst die Kirche und 1961 den gesamten Klausurbereich. Die Neugründung erfolgte schließlich am 1. Mai des Folgejahres durch 20 Benediktinerinnen der Abtei vom Heiligen Kreuz zu Herstelle/Weser.

Nachdem das Kloster im Sommer 1965 in den Stand einer Abtei erhoben wurde, erfolgten in den nachfolgenden Jahren zahlreiche Erneuerungen. Unter anderem wurde das Gästehaus ausgebaut und die ursprüngliche Hühnerfarm des Hofgutes zu einer Werkstatt zur Restaurierung von Gemälden und Skulpturen umgestaltet.

Im April 2012 feierten die Schwestern das 50. Jubiläum der Wiederbesiedelung ihres Klosters und 2018 den 750. Jahrestag der Klosterstiftung.

Gemeinsam – Beten und Arbeiten

In der Gemeinschaft ihres Konvents und in enger Beziehung zu verschiedenen Mitarbeitern, Oblatinnen, Ehrenamtlichen und Freunden des Klosters leben die Schwestern in lebendiger Tradition die Regel des heiligen Benedikt von Nursia (ca. 480-547). Dabei orientiert sich der Alltag der Nonnen besonders am Leitspruch »Ora et labora« (bete und arbeite). An den »Ora et labora«-Tagen, die mehrmals im Jahr stattfinden, haben Sie die Möglichkeit zusammen mit den Schwestern diesen tragenden Rhythmus des Arbeiten und Betens selbst zu (er-)leben.

Offen – Erholungsort Kloster

Das Kloster Engelthal bietet Ihnen zahlreiche Möglichkeiten, Ihre Spiritualität zu entdecken und Ruhe und Abstand vom Alltag zu gewinnen.

So haben Sie beispielsweise die Möglichkeit einige Tage in einem der beiden modernisierten Gästehäuser zu übernachten (Vollpension). Die für Gäste zugänglichen Bereiche sind das ganze Jahr über geöffnet und geben Ihnen die Möglichkeit:

  • in einem Raum der Stille und Sammlung zur Ruhe zu kommen und sich selbst und Gott zu finden

  • Zeit an einem spirituell geprägten Ort zu finden

  • unabgelenkt eigenen Fragen nachzugehen oder konzentriert zu arbeiten

  • Gesprächspartnerinnen außerhalb ihres alltäglichen Umfeldes zu finden

  • das Klosterleben im 21. Jahrhundert kennenzulernen

  • an verschiedenen Kursen und Exerzitien sowie Gottesdiensten und Gebetszeiten teilzunehmen

In zahlreichen Tagesveranstaltungen und abwechslungsreichen Kursen bieten die Schwestern Ihnen vielfältige Möglichkeiten Ihre eigene Beziehung zu sich selbst und zu Gott zu entdecken und zu stärken. Weiterhin habe Sie die Möglichkeit sich im Klosterforum, welches sich im barocken Torhaus befindet, mit den Menschen aus Engelthal auszutauschen. Dort laden Sie außerdem eine Auswahl an klostereigenen Produkten sowie ausgewählte Waren und religiöse Literatur aus anderen benediktinischen Klöstern zum Stöbern ein.

Achtsam – Ein Ganzheitliches ökologisches Konzept

Die Ordensschwestern sehen es als ihre Aufgabe, die uns anvertraute Schöpfung zu pflegen, zu schützen und zu bewahren. Dies erreichen sie vor allem durch eine umweltbewusste und nachhaltige Lebensweise.

So wird beispielsweise der Strom für die Klosteranlage mittels Erdwärme gewonnen. Die Wasserversorgung für WC und Agrarflächen gewährleistet eine noch aus dem Barock stammende Brunnenanlage sowie eine ober- und unterirdische Wasserführung und ein System aus Zisternen.

Durch den Anbau von Obst und Gemüse sowie eigener Tierhaltung, einschließlich eigener Imkerei, können sich die Nonnen weitestgehend selbst versorgen. Auch der Schutz der Artenvielfalt, deren Lebensraum und des alten Baumbestands gehört zu den Aufgaben der frommen Schwestern. Für dieses umfassende und ständig weiterentwickelte ökologische Konzept zeichnete das Bistum Mainz das Kloster mit dem Umweltpreis 2012 aus.

Wander- und Ausflugstipps – Engelthal und Umgebung

Das Kloster Engelthal befindet sich in der landschaftlich reizvollen Wetterau in der Nähe von Altenstadt. So eignet sich die Abtei als wunderbarer Startpunkt für verschiedene Rad- und Wanderrouten. Auch zahlreiche lokale Sehenswürdigkeiten sowie die Metropole Frankfurt am Main können von Engelthal aus bequem mit dem Auto oder öffentlichen Verkehrsmitteln erreicht werden.

So können Sie zum Beispiel folgende kulturelle und historische Stätten besichtigen:

  • Glauberg: Hier befand sich einst der Sitz keltischer Herrscher (vor 2400 Jahren). Erleben Sie die Keltenwelt am Glauberg mit einem Museum, dem Archäologischen Park, dem Forschungszentrum und einem Museumsbistro mit schöner Aussicht.

  • Sehenswürdigkeiten Stadt Büdingen: Entdecken Sie den historischen Stadtkern mit seinem mittelalterlichen Flair, der erhaltenen Stadtmauer und das Schloss Büdingen aus dem 12. Jahrhundert. Für Liebhaber des 20. Jahrhunderts hält das 50er-Jahre-Museum eine nostalgische Sammlung aus der Zeit des Rock´n Roll bereit.

  • Friedberg: Hier befindet sich das größte erhaltene mittelalterliche jüdische Mikwe (Ritualbad) aus dem 13. Jahrhundert (25 m tief). Auch die gotische Stadtkirche und Burganlage sind einen Besuch wert

  • Seligenstadt: Hier können die Einhardbasilika, die ehemalige Reichsabtei sowie der sehr große Kräuter- und Klostergarten bewundert werden. Auch der historische Stadtkern ist durchaus sehenswert.

  • Kloster Arnsburg: Eine im12. Jahrhundert von Kloster Eberbach aus gegründete ehemalige Zisterzienserabtei, der die Frauenzisterze Engelthal von Beginn an bis 1803 unterstand. Heute können die eindrucksvolle Kirchenruine mit Kriegsgräberstätte im Kreuzgarten, Kapitelsaal, Dormitorium und einigen erhaltenen Barockbauten besichtigt werden.

  • weitere Sehenswürdigkeiten: In der näheren und weiteren Umgebung gibt es noch eine Vielzahl an weiteren Museen und bildender Kunst, Kirchen und Burgen und Schlösser zu entdecken

In und um Engelthal gibt es eine Vielzahl verschieden langer Wander- und Radrouten. Hier einige Vorschläge:

  • „Engelthalrunde“: Spazierweg von 35 bis 60 Minuten (je nach Gehtempo) ab dem Kloster, teilweise durch den Wald, einmal um das Klostergelände herum oder der längere, etwa zweistündige Rundweg (8 km)

  • Engelthaler Pilgerrunde: 14 km Wanderung (teilweise auf der Bonifatiusroute) von Engelthal zur Wallfahrtskirche Maria Sternbach

  • Wetterau: Wanderwege und Radrouten

  • Bonifatius-Route: Wander- und Pilgerweg auf den Spuren des Trauerzuges, der den Leichnam des Missionars und Kirchenreformers Bonifatius von Mainz zu seiner letzten Ruhestätte nach Fulda brachte.

  • Lutherweg 1521: Wander- und Pilgerweg, auf den Spuren der Reiseroute Martin Luthers zum Reichstag nach Worms und zurück zur Wartburg nach Eisenach. Der Weg führt über Friedberg.

  • Vulkanregion Vogelsberg: Wandertipps

  • Vulkanradweg: 94 km langer Radwanderweg, der die Wetterau mit dem hohen Vogelsberg verbindet

  • Niddaroute: Radweg über 100 km von der Niddaquelle nördlich von Schotten bis nach Frankfurt am Main

  • Auenlandschaften: u. a. das Bingenheimer Ried, landesweit eines der wichtigsten Feuchtgebiete mit vielen Vogelarten, Rastplatz für Zugvögel (u. a. Kraniche), Beobachtungsstände.

Anreise

mit dem Auto

  • Norden: A45 Gießen-Hanau, Ausfahrt »Altenstadt«

  • Süden: A5 Frankfurt-Kassel, Ausfahrt »Friedberg«

  • Gäste-Parkplätze vorhanden

mit der Bahn

  • bis »Altenstadt/Hessen«, von dort mit dem Taxi

  • oder bis Haltestelle »Altenstadt-Höchst«, von dort ca. 25-30 Minuten zu Fuß

 

 

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